Reisevorbereitung – Sonderbare Dinge, die man erledigen muss
Manchmal staune ich, was wir im Rahmen unserer Reisevorbereitungen alles erledigen müssen. Gestern zum Beispiel stand die Anmeldung bei der Versicherungsgesellschaft an, die für ganz Afrika eine Haftpflichtversicherung ausstellt. Den Antrag habe ich wie gewohnt ausgefüllt, alle Daten korrekt angegeben – und schon kam die Bestätigung: Die Versicherung ist aktiv. Kein Wunder, ich war ja schon von früheren Reisen als Kunde bekannt.
Doch dann der Zusatz: Weil ich über 65 Jahre alt bin, soll ich ein ärztliches Attest einreichen, das meine Fahrtüchtigkeit bestätigt.
Da bleibt man kurz hängen. Denn eigentlich – wäre ich wirklich nicht mehr fahrtüchtig – dürfte ich in der Schweiz gar nicht mehr auf die Strasse und müsste meinen Führerschein längst abgeben. Und doch: Ab einem gewissen Alter scheint man in Europa automatisch unter Generalverdacht zu geraten.
Man fragt sich: Wohin führt das noch? Werden wir irgendwann regelmässig zu Prüfungen antreten müssen, nur weil wir „eventuell“ nicht mehr fahrtüchtig sein könnten? Eine Art Bringschuld – natürlich mit hübschen Gebühren versehen. Ein lohnendes Geschäftsmodell wäre es allemal, mit dem Argument, dass vielleicht ein winziger Prozentsatz von Unfällen dadurch verhindert werden könnte.
Es zeigt einmal mehr, wie stark unser Alltag durch Regeln und Vorschriften geprägt wird. Ab 65 ist man schnell in der Schublade „alte Knochen“, die gefälligst Rücksicht nehmen sollen, weil sie angeblich ein Risiko darstellen.
Doch wenn ich so nachdenke: Wer macht der Gesellschaft wohl mehr Probleme – unvernünftige Menschen unter 65, oder Menschen über 65, die ihr Leben lang Verantwortung übernommen und die Gesellschaft mitgestaltet haben?