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Malika Monkeys

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Malika Monkeys – Hoffnung, Handwerk und Herz im Senegal

Um das Visum zu beschaffen, wie im letzten Bericht beschrieben, führte uns unser Weg nach Malika, einem Vorort nordöstlich der Hauptstadt Dakar. Dort trafen wir auf eine Organisation, die mich tief beeindruckt hat – Malika Monkeys.

Ein Ort der Möglichkeiten

Malika liegt in einem Gebiet, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt: sandige Straßen, einfache Häuser, der Geruch nach Staub, Holzfeuer und Diesel in der Luft. Doch hinter einer unscheinbaren Mauer, umgeben von Palmen und Obstbäumen, entsteht hier etwas Besonderes.

Die niederländische Missionarin Hermina gründete vor einigen Jahren dieses Projekt, um jungen Menschen im Senegal eine Perspektive zu geben. Ihr Ziel war es, denjenigen, die kaum Zugang zu Bildung oder Arbeit haben, handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln – Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, selbstständig zu leben und Verantwortung zu übernehmen.

Handwerk aus dem, was andere wegwerfen

Der Name Malika Monkeys steht für Kreativität, Lebensfreude und Bewegung. Hier entstehen Dinge, die man kaum erwarten würde: Trommeln, Metallskulpturen, Möbel, Schmuckstücke – alles aus recycelten Materialien gefertigt.

In einer Region, in der sich riesige Müllberge auftürmen, wird bei Malika Monkeys gezeigt, dass Abfall kein Ende, sondern ein Anfang sein kann. Was andere achtlos entsorgen, verwandelt sich hier in Produkte voller Schönheit, Funktion und Stolz. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Hingabe und Geschicklichkeit die jungen Männer und Frauen arbeiten. Viele von ihnen kamen ohne Erfahrung hierher – heute sind sie selbst Ausbilder oder führen kleine eigene Werkstätten.

Alfred hält den Betrieb am Laufen

Während unseres Aufenthalts war Hermina bei ihrer Familie, und so begrüßte uns Alfred, der derzeit die Leitung übernommen hat. Mit ruhiger und besonnener Art erklärte er uns die Abläufe, zeigte uns die verschiedenen Werkstätten und erzählte von den Fortschritten der letzten Jahre.

Er sprach auch von den Herausforderungen: Materialbeschaffung, schwankende Aufträge und die ständige Aufgabe, das Projekt finanziell über Wasser zu halten. Doch trotz aller Schwierigkeiten spürt man bei Alfred eines – Zuversicht.

Zwei Nächte im Garten – zwischen Ruhe und Tatkraft

Mit unserem Fahrzeug Trudi, mit dem wir bis nach Südafrika rollen wollen, durften wir zwei Nächte in Herminas Garten verbringen. Ein einfacher, aber wunderschöner Ort: Schatten spendende Bäume, Vogelgezwitscher, das ferne Hämmern der Werkstatt – und Menschen, die offen, freundlich und interessiert sind.

Am zweiten Tag kam Alfred mit uns zur Botschaft. Diese kleine Odyssee habe ich ja schon beschrieben. Am Nachmittag sah ich mir gemeinsam mit Alfred die Fahrzeuge der Organisation an – darunter auch ihren alten Lieferwagen. Dabei fiel mir auf, dass das Kühlwasser im Ausgleichsbehälter fast leer war. In einem Land, in dem die Temperaturen oft über 35 Grad steigen, kann das schnell zum Problem werden.

Also öffneten wir gemeinsam die Motorhaube, prüften Schläuche, Anschlüsse und den Füllstand. Mit ein paar einfachen Handgriffen füllten wir Wasser nach und sprachen darüber, wie wichtig regelmäßige Kontrollen sind – besonders bei älteren Fahrzeugen, die täglich im Einsatz stehen.

Für Alfred und seine Kollegen war das eine willkommene kleine Schulung, für mich ein schöner Moment gegenseitiger Hilfe. Genau das ist es, was Projekte wie Malika Monkeys ausmacht: Lernen voneinander, Teilen von Wissen, Unterstützung ohne große Worte – einfach praktisch und menschlich.

Bildung statt Almosen

Herminas Philosophie ist klar: Sie will nicht Mitleid erzeugen, sondern Selbstständigkeit fördern. In einer Umgebung, in der Arbeitslosigkeit und Armut allgegenwärtig sind, setzt Malika Monkeys auf Verantwortung, Können und Gemeinschaft.

Viele der Teilnehmenden unterstützen heute ihre Familien, manche konnten ein kleines Einkommen aufbauen oder sogar Lehrlinge anstellen. Die Organisation finanziert sich durch Verkäufe, kleine Spenden und Partnerschaften – und schafft es, mit wenig Mitteln Großes zu bewegen.

Hoffnung, die ansteckt

Als wir uns verabschiedeten, blieb ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Begegnung, für die Offenheit der Menschen und für die Erkenntnis, dass Veränderung nicht immer laut oder groß sein muss.

Malika Monkeys zeigt, wie viel möglich ist, wenn man Herz, Handwerk und Menschlichkeit verbindet. Hier, mitten in Malika, wächst Hoffnung – Tag für Tag, aus kleinen Dingen, mit großem Sinn.

Kurzinfo

• Ort: Malika, nordöstlich von Dakar, Senegal
• Gründerin: Hermina (Niederlande)
• Leitung vor Ort: Alfred
• Ziele: Ausbildung, Arbeit und Zukunft für junge Menschen
• Schwerpunkt: Upcycling, Handwerk, Hilfe zur Selbsthilfe

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